Als Goethe und Schiller sich 1794 in Jena trafen, war Schiller krank und in finanziellen Schwierigkeiten, während Goethe bereits ein gefeierter Schriftsteller war. Zunächst waren die beiden eher distanziert, doch im Laufe der Zeit entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Ist es nicht spannend, dass sich aus Bekannten plötzlich Freunde entwickeln können? Es zeigt, man sollte immer offen bleiben und seine Tür nicht komplett schließen. Manchmal braucht es die richtige Zeit und das richtige Thema und mit einem Mal ist man tief miteinander verbunden.
Ihre Korrespondenzen und persönlichen Treffen befruchteten ihr künstlerisches Schaffen: Schiller inspirierte Goethe zu seiner Faust-Dichtung, während Goethe Schillers historische und philosophische Werke prägte.
Gemeinsam für die Kunst
Ihre Freundschaft war nicht nur persönlich, sondern auch beruflich ein Gewinn. Gemeinsam arbeiteten sie an literarischen Projekten wie der Zeitschrift Die Horen, und ihre gegenseitige Unterstützung half beiden, einige ihrer größten Werke zu vollenden. Ihre Beziehung zeigt, wie Freundschaft künstlerische Meisterwerke beflügeln kann. Dieses famose Beispiel gilt genauso für jeden Menschen von uns. Es macht Freude, jeder für sich einer gemeinsamen Sache nachzugehen, sich auszutauschen und gemeinsam Erfahrungen zu sammeln.
Wenn man bisher keine gemeinsame Leidenschaft teilt, so kann man sich das gemeinsam einfach mal vornehmen. Wieso nicht ein neues Hobby ausprobieren und Gedichte verfassen, Bücher lesen, etwas zu malen oder sich handwerklich betätigen. Es gibt so viele kreative Ausdrucksformen, wenn man sich gemeinsam auf eine Suche begibt findet man früher oder später etwas, was beiden gut gefällt und die Freundschaft bereichert.